Vorstand:
1. Vorsitzende: Heidrun Zill
2. Vorsitzender: Thomas Böhme
Schriftführer: Claudia Eydam
Schatzmeister: Claudia Hofmann
Erweiterter Vorstand:
Erika Zerge
Matthias Messner
Steffen Seidel
Henning Zill
Conrad Krumbiegel
Ralf Auert
Kontakt:
E-Mail: kontakt@sv1892-marbach.de
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Vereinsgeschichte
Seit 1892 wird in Marbach Sport getrieben – unendliche Geschichten gibt es zu erzählen – viele Ereignisse haben diesen Weg geprägt.
Erinnern möchten wir an die Anfänge und die Erschwernisse, unter denen vor 130 Jahren begonnen wurde, hier Sport zu treiben.
Der Kantor Weber führte das Turnen ein. Im Sommer wurde auf dem Gartengrundstück gegenüber der Gaststätte „Goldener Anker“ geturnt. Im Winter hatte der Wirt des besagten Gasthofes Erbarmen und stellte den Saal zur Verfügung. Im Jahr 1904 zerstörte ein Feuer das Turnlokal im „Goldenen Anker“.
Nach dem Brand erwarb 1905 der Turnverein einen Turnplatz. Dieser befand sich auf dem Gelände unseres heutigen Hortes, ehemals Kindergarten. Aber im Winter musste wieder im Vereinszimmer des Gasthauses Heinrich geturnt werden.
Bild: 1905 – Turner gegenüber „Goldenem Anker“
Der erste Vereinsvorsitzende des Turnvereines 1892, Herr Karl-Moritz Beyer, hat in 12 Jahren Vereinsarbeit den Marbacher Sport zu Ansehen und Geltung in der Gemeinde verholfen. Leider verunglückte Herr Beyer im Jahr 1904 tödlich.
Aber nicht nur die Männer gingen regelmäßiger sportlicher Betätigung nach, auch die Frauen trafen sich seit 1906 zum Turnen.
Neben dem bestehenden Turnverein 1892 gründete sich im März 1913 der Arbeiterturnverein „Eiche“.
1920 erwarb der Arbeiterturnverein „Eiche“ einen Turnplatz und begann 1928 mit dem Bau einer Turnhalle. Insgesamt 12000 Stunden Eigenleistung wurden von den Mitgliedern erbracht und Herr Paul Heinrich steht mit 1200 geleisteten Stunden in unserer Chronik.
Zwei Jahre nach Baubeginn erfolgte die feierliche Hallenweihe.
Bild: Hallenweihe 1930
Jeder Turnverein nannte damals einen Spielmannszug und einen Gesangsverein sein eigen. Stimmung und Geselligkeit zu den Turnfesten war damit garantiert.
Als ein ebenfalls wichtiges Datum steht das Jahr 1931 in der Chronik. Der Fußball wurde aus der Taufe gehoben und zum 1. Spiel fuhren die Sportler mit ihren Rädern nach Großschirma. 11: 1 verloren damals unsere Fußballer. Als Fußballplatz wurde während dieser Zeit das Gelände hinter der Schule genutzt.
Bis nach Freiberg, Riesa oder Döbeln wurde geradelt, um zu den Punktspielen der Döbelner Kreisklasse antreten zu können.
Nach dem zweiten Weltkrieg kehrten viele Sportler nicht in ihre Heimat zurück. Allein von den 11 Spielern der Fußballmannschaft fielen 8 Sportler im Krieg.
Der Neubeginn trägt das Datum: 29. Juli 1949. Etwa 100 Menschen fanden sich im „Goldenen Anker“ zusammen, um in Marbach den Sport wieder aufleben zu lassen. Als Leiter dieser neu gegründeten Gemeinschaft wurde der Sportfreund Arno Schreiber gewählt. Als wichtigstes Projekt wurde der Bau eines neuen Sportplatzes in Angriff genommen, denn die Fußballmannschaft musste ihre Heimspiele in Etzdorf austragen.
Bild: 1958 auf dem Sportplatz
1952 erfolgte der Start zur Meisterschaft in der neu eingeteilten 1. Kreisklasse des Kreises Hainichen. Marbach wurde auf Anhieb Meister und wiederholte den Erfolg im Jahr 1954 noch einmal. In den nachfolgenden Aufstiegsspielen wurde der Aufstieg in die Bezirksklasse Karl-Marx-Stadt geschafft. Nach zwei Jahren stieg unsere Mannschaft wieder in die Kreisklasse ab.
Wieder jubeln konnten die Fußballer, als sie 1960 erneut Kreismeister wurden und auch die Aufstiegsspiele erfolgreich absolvierten.
In den ausgespielten Pokalendrunden, damals FDGB- und Traktorpokal, konnte den Marbacher Fußballern oft die Trophäe überreicht werden.
Herr Walter Silbermann stand in dieser Zeit als Sektionsleiter den Fußballern vor. Nach dessen krankheitsbedingtem Ausscheiden übernahm Herr Karl Emmrich die Leitung der Sektion Fußball. Seiner Initiative und Zielstrebigkeit ist es zu verdanken, dass mit den vielen fleißigen Helfern ein Sportlerheim errichtet werden konnte, das 1961 eingeweiht und 1973 angebaut wurde. Viele freiwillge Stunden wurden von den Sportlern während des Baues geleistet.
Sicher hat auch jeder den Schreck noch in den Gliedern, als 1995 nach einem Unwetter unser Sportplatz bis zu 1,65 m unter Wasser stand oder zum Hochwasser 2002, als nur noch die oberen Torlatten aus dem Wasser ragten.
Aber auch die Abteilung Turnen kann ebenfalls viele Erfolge aufweisen. 1960 erschienen die Namen von unseren Turnern erstmals in den Wettkampfprotokollen. 1963 starteten Erika Madl, Else Müller und Brigitte Löwe zu mehreren Wettkämpfen in der Kreisauswahl. Die großen Erfolge – aus der Sicht einer Landsportgemeinschaft betrachtet – blieben nicht aus, wenn auch der Gerätebestand unserer Halle Lücken aufwies.
Den Übungsleitern ist es mit der Unterstützung der Eltern immer wieder gelungen, ungezählte Mädchen und Jungen für das Gerätturnen zu interessieren. Eine Tageszeitung umschrieb es so: „Wer aus Marbach kommt, muss Turnen können!“ Der Erfolg dieser Abteilung ist nicht zuletzt das Verdienst unseres ehemaligen Vereinsvositzenden Lothar Müller, der 35 Jahre die Geschicke des Vereins lenkte. Nach der Sanierung der Halle und der Neuanschaffung der Geräte Mitte der 90-iger Jahre finden die Abteilungen perfekte Bedingungen vor.
Mit Nachwuchsproblemen haben wir alle zu kämpfen, auch unsere Volleyballer. Aber sie gehen mit viel Enthusiasmus ihrem Hobby nach und trainieren nun gemeinsam mit unseren Frauen. Der Spaß und die Freude stehen dabei im Vordergrund, ohne Wettkampfzwang.
Erfolge entschädigen für manche Entbehrungen. Erinnern möchten wir an das Pokalendspiel am 25.06.2011 in Freiberg, als Busse organisiert wurden und wir lautstark unsere Jungs unterstützten. Auf der Heimfahrt sagte unser Sportfreund Sprich: „Marbach steht wieder in den Geschichtsbüchern: Als 1. Mittelsächsischer Kreispokalsieger.“
Probleme bereiteten uns immer wieder die Überschwemmungen des Platzes: 1995, 2002, 2013. Die Drainagen versagten ihren Dienst und auch das Sportlerheim war in die Jahre gekommen. Perfekte Bedingungen finden wir nach der Sanierung des Platzes durch finanzielle Mittel des Freistaates Sachsen und der Gemeinde Striegistal nun vor. In Eigenleistung renovierten die Fußballer das Sportlerheim und leisteten 1000 Stunden ehrenamtliche Arbeit.
Seit dem Jahr 2018 werden auch die Kleinsten wieder an das gemeinsame Sporttreiben herangeführt. Mit Erfolg leiten engagierte Übungsleiterinnen die Abteilung Kindersport (1 – 6 Jahre).
Auch die Senioren treffen sich einmal wöchentlich seit 2020.
Als kleiner dörflicher Verein bieten wir in 6 Abteilungen für Interessierte sportliche Betätigung an: Gerätturnen, Kindersport, Gymnastik Frauen, Fußball, Volleyball und Seniorensport.
Bild: Einweihung Sportplatz am 10.8.2019